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Testbericht Rotor Heft 12/2004

Rumpfbausatz Schweizer 300 C für Robbe Spirit - Mechanik

Seit Juli 2004 ist der neue Rumpfbausatz der Schweizer 300 C für die Spirit-Mechanik (ehemals Eolo) der Firma Robbe lieferbar. Über den Bau und die Erfahrungen soll hier berichtet werden.

Wer den Bausatz im Fachhandel ordert, bekommt einen handlichen Karton mit Tragegriff und buntem Frontbild im Feuerwehr-Design wie aus dem Neuheitenheft 2004 bekannt. Öffnet man den Kasten kommt, wie nicht anders aus dem Hause Robbe gewohnt, ein sauber verpackter Bausatz, sortiert in mehreren Tüten nach Baugruppen inklusive mehrsprachiger Bauanleitung zum Vorschein. Die Kabinenhaube ist zweiteilig und an der mittleren Klebenaht CNC gefräst. Das erste Erscheinungsbild ist also prima.

1 Bauabschnitt: Kufenlandegestell
Der erste Bauabschnitt sieht den Bau des Kufenlandegestells vor, also Tüten auf und frisch ans Werk. Alle erforderlichen Verbindungselemente wie, Kugelgelenke Kufenbügel, Stoßdämpferattrappen, Kugelbolzen, bestehen aus Kunststoffspritzteilen, die sehr sauber verarbeitet sind und gegebenenfalls leicht entgratet werden müssen. Das ist bei dieser Herstellungsart jedoch nichts Ungewöhnliches, sind schließlich an jedem Kugelgelenk egal von welchem Hersteller immer scharfe Kanten vorne an der Anspritzstelle. Alle Verbindungsstangen sind aus Kohlefaser, die Kufenrohre aus Aluminium. Für den Zusammenbau des Kufengestells empfiehlt Robbe Sekundenkleber. Ich habe den dünnflüssigen Sekundenkleber von Robbe mit Aktivatorspray verwendet. Dabei gab es an keiner Klebestelle die bekannten weißen Verfärbungen. Zunächst werden die Kunststoffteile provisorisch zusammengesteckt um das Ergebnis zu begutachten. Dabei war festzustellen, das die Maße aller Teile genau passten. Entgegen der Bauanleitung sind die Kohlefaserstangen jedoch nicht ganz maßstabsgetreu abgebildet, so dass hier ein Messgerät benutzt werden muss (wird laut Hersteller abgeändert), um die richtigen Stangenpaare zu identifizieren. Im Handumdrehen ist das Kufengestell so zusammengebaut und fertig für die weitere Verwendung.

2 Bauabschnitt: Kabinenhaube
Die Kabinenhaube wird aus 2 Halbschalen und einem Mittelsteg, der von beiden Seiten eine Klebenut hat, erstellt. Die Mittelnaht (Klebestelle) der Kabinenhalbschalen ist, wie schon gesagt, CNC gefräst, die anderen Kanten der Kabinenhaube müssen noch von den überstehenden Tiefziehresten besäumt werden. Dies geht am Einfachsten mit einer kleinen alten Nagelschere. Leicht mit 400er Schleifpapier glätten, fertig.
Die Verklebung mit dem Mittesteg bereitete mir zunächst Kopfschmerzen, da laut Bauanleitung dafür Sekundenkleber verwendet werden sollte, d.h. es gibt nur einen Versuch und dann ist es fertig, oder muss nachbestellt werden. Ein Anruf bei Robbe entlockte der Urmodellwerkstatt, dass es etwas kniffelig sei dies genau hinzubekommen. Genau mein Gedanke !!
Auf Empfehlung wurde die erste Halbschale laut Bauanleitung in die Nut geklebt. Dafür muss die Mittelschiene unbedingt auf einer geraden Unterlage liegen (Baubrett). Es wurde dickflüssiger Sekundenkleber mit einer feinen Kanüle in die Mittelschiene gespritzt und anschließend die Halbschale vorsichtig eingesetzt. So hat man geringfügig die Möglichkeit etwas zu justieren. Bitte unbedingt wenig Kleber verwenden, da sonst beim Einschieben der Halbschale in die Nut der Kleber oben herauskommt und die Scheibe blind wird. Ein Hauch Aktivatorspray, fertig.
Beim Einsetzten der zweiten Halbschale ist neben dem vorsichtigen Einsetzen zusätzlich darauf zu achten, dass die Fluchten der Scheiben auf der Vorderseite übereinstimmen. Eine Hauch Aktivator fertig.
Um für den Bericht aussagefähig zu sein bat ich bei Robbe um eine weitere Kabine um Klebetests durchzuführen. Diese wurde mir prompt zur Verfügung gestellt. Das nenne ich kundenorientiert. Die Klebetest mit Epoxi, Patex transparent, UHU hart und anderen Kontaktklebern brachten alle ein schlechteres Ergebnis als die Sekundenklebervariante. Man kann hier also getrost der Bauanleitung folgen. Um den Klebstoff wirklich gering dosiert genau in die Nut zu bekommen, sollte man eine Kanüle (Modellbaufachhandel), oder Nadel einer Spritze verwenden. Abschließend sollten nun die Befestigungsscharniere der Haube angebracht werden, damit diese an der Mechanik festgemacht werden kann. Dies habe ich mir für später aufgehoben.

3 Bauabschnitt: Montage des Kufenlandegestells und Heckausleger
An meiner Spiritmechanik wurde das alte Kufenlandegestell, die Kabinenhaube, das Höhen- und Seitenruder sowie die Führung der Heckanlenkung und der Heckrotor entfernt. Anschließend wurde die neue beiliegende Akkuauflage und die neuen Kufenaufnahmen montiert. Abschließend wurden die Kufenaufnahmen mit den Kohlefaserstangen am neuen Landegestell verklebt. Hierfür wurde wieder Sekundenkleber verwendet.
Zur Probe wurde jetzt die Verkleidung des Heckauslegers montiert. Sie besteht aus zwei leichten dünnwandigen Aluminiumrohren und 3 Kunststoffteilen die alle Teile auf dem bestehenden Ausleger fixieren. Dabei müssen die Teile zunächst etwas weiter aufgeschoben werden, um den Heckrotor wieder montieren zu können. Anschließend werden die Verkleidungsteile wieder nach hinten geschoben und dann befestigt. Zum Abschluss erfolgt die Montage der Verstrebungen zwischen Kufengestell und Heckrotor, wodurch man automatisch eine Abstützung wie bei einem Trainermodell erzielt. Dabei ist als einziges zu beachten, dass man die kurze Abstrebung nicht zu kurz anbringt, da man ansonsten zu eng ans Heckservo kommt. Hält man sich jedoch an die Maße der Anleitung ist dies kein Problem.
Jetzt war es an der Zeit die Haube auf der Mechanik zu befestigen. Dafür wurden die bereits im Bauabschnitt 2 beschriebenen Scharnierteile mit Sekundenkleber an der Haube befestigt. Die Markierungen auf der Haube passen hier fast genau. Um einen korrekten Sitz zu bekommen, sollte man meiner Meinung nach jedoch in der hier beschriebenen Reihenfolge vorgehen.

4 Lackierung, Entmontage, Einfliegen
Tja eigentlich könnte man jetzt schon fliegen gehen. Aber eine schöne Lackierung sollte das Ganze zum Abschluss schließlich auch noch bekommen.
Daher wurden alle zu lackierenden Teile wieder entfernt und gereinigt. Das Abkleben der Kabinenhaube wurde mit 3mm breitem 3M Band vom Autolackierer durchgeführt. Die Lackierung erfolgte mit handelsüblichen Lackdosen, die natürlich nicht spritfest sind. Die Endmontage brachte dann das neue Schmuckstück hervor.
Am Wochenende auf dem Flugplatz waren alle vom Erscheinungsbild begeistert und die neue Schweizer 300 C wurde zum Start getragen. Das Flugverhalten ist, wie nicht anders zu erwarten, unverändert zum vorherigen Spirit – Trainer. Das Flugbild ist aufgrund der aufwendigen Herstellung und vielen Teile sehr originalgetreu.

Fazit
Der Bausatz der Schweizer 300 C zeichnet sich durch Qualität und Passgenauigkeit aus. Alle Teile sind gut verarbeitet und lassen sich auch von einem ungeübten Modellbauer gut zusammenfügen. Eine kleine Herausforderung ist jedoch die Kabinenhaube. Im Flug besticht das Modell durch seine Vorbildtreue und ist damit die konsequente Weiterentwicklung des älteren Eolo. Wer also keinen Standardtrainer mehr sehen kann, hat mit diesem Bausatz ein schönes Modell für die Indoor-Meetings im anstehenden Winter 2004/2005.




 

Schweizer 300 C

Bilder vom Aufbau



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