Virus Fliegen

Wie alles begann ...

Infiziert vom Virus Fliegen. Eine Modellfliegergeschichte ...

Als kleiner Junge war ich in der glücklichen Lage, dass mein Opa und mein Vater im Hochsauerland eine Jagd unterhielten, in der man aufmerksam die Natur und ihre Tiere bewundern konnte. Durch diese schicksalhafte Fügung verbrachten wir die Sommerferien grundsätzlich sechs Wochen lang in unserer Jagdhütte.

Da wir Kinder für die Jagd zu laut und daher für die Pirsch, nach Meinung der Erwachsenen, nicht geeignet waren, suchten wir uns stets neue Beschäftigungen. Bis eines Tages meine Neugier von komischen surrenden Geräuschen geweckt wurde. Kurzerhand wurde Vaters Fernglas stibitzt, um damit auf einer Anhöhe Ausschau zu halten. Aha, in der Nähe befand sich ein Modellflugplatz. Dieser wurde natürlich sofort per Fahrrad aufgesucht, um mal zu schauen, was da so los ist.

Bereits bei meinem ersten Besuch war es geschehen – ich war als Neunjähriger vom Fliegervirus infiziert.

Nach Wochen von den Erwachsenen am Fluggelände wahrgenommen, durfte ich dann schließlich Modelle auspacken, beim Aufbauen helfen, putzen und eines Tages kam der große Tag: Ich durfte auch mal unter Anleitung fliegen. Ab da war es vorbei und Vati wurde gelöchert: „Ich möchte ein Flugzeug“…. Um die Geschichte hier abzukürzen: irgendwann schenkte mir mein Vater einen fertig gebauten, gebrauchten Segler eines erfahrenen Piloten und kaufte mir eine nagelneue Fernsteuerung. „Das ist es dann aber auch“ waren seine Worte „und wenn Du dafür etwas brauchst, dann musst Du an Dein Sparschwein gehen“. Stolz wie Oskar, wurde das Modell überall präsentiert und in einen Verein eingetreten, wo die alten Hasen mir das Fliegen beibrachten. Fortan wurde bei allen Nachbarn Rasen gemäht, Auto gewaschen und jede weitere Möglichkeit genutzt, sich irgendwo etwas für die Modellfliegerkasse zu verdienen. Nach und nach kamen weitere Modelle dazu, um im Alter von Sechzehn die erste DG 202 mit 5 Metern Spannweite zu bauen.

Die ersten Wettbewerbe im DMFV wurden mit Motorseglern besucht, da unser Verein mit einem großen Aufgebot an Piloten zur Deutschen Meisterschaft fuhr. Nach der ersten Teilnahme schlug ich mich über die Jahre durch das Teilnehmerfeld, um 1988 zum ersten Mal:

Deutscher Meister im Motorsegeln des DMFV

zu werden. Die Titel 1990 und 1991 folgten, bis ich 1992 vom mutierten Virus Drehflügler angesteckt wurde. Fortan verloren Flugzeuge ihren Reiz und ich kaufte mir den ersten Modellhubschrauber. Als bereits guter Pilot musste ich jedoch sehr schnell feststellen, dass ich jetzt wieder zu den Anfängern gehörte. Ein Jahr dauerte es, bis ich das Starten, Rundfliegen und Landen beherrschte. Um weiterzukommen, besann ich mich kurzerhand wieder der Wettbewerbsszene und besuchte bereits im zweiten Jahr den Vorlauf zu Deutschen Meisterschaft des DMFV. Diesmal für die Sparte Modellhubschrauberkunstflug. Dies war die beste Entscheidung, wie sich später herausstellte, da mir die erfahrenen Piloten sofort Hilfestellungen gaben. Ohne diese Unterstützung hätte ich meinen großen Traum, noch einmal auf dem Treppchen zu stehen, nie erreicht. So kam es, dass ich über die Jahre Platz drei, zwei und 2004 den Titel:

Deutscher Meister Modellhubschrauberkunstflug im DMFV

holte.

Wollen Sie sich auch einmal vom Virus Fliegen infizieren lassen, dann kommen Sie doch einfach mal zu unserem Vereinsgelände, dem MFC Grenzland in Nettetal.

Modellflug Club Grenzland Nettetal 1956 e.V



MFC Grenzland Wappen